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Château Pontet Canet

Château Pontet Canet


Château Pontet Canet ist ein klassisches Weingut in der Unterregion Pauillac im Médoc, das seit dem Jahr 1855 das Qualitätsprädikat 5eme Cru Classé tragen darf und dem es mit einer kurzen Unterbrechung in der Mitte des 20. Jahrhundert auch gerecht wurde.


 

 

 

Das Château Pontet Canet

Dieses wertvolle Weingut mit 81 Hektar Weinbergen in der Unterregion Pauillac im Médoc könnte heute angesichts der hohen Qualität seiner Weine etwas höher eingestuft werden. Doch das geschah bisher nur einmal, als das benachbarte Château Mouton-Rothschild im Jahre 1973 vom Deuxième zum Premier Cru aufstieg. 

Die Weinberge sind in einer Pflanzdichte von 9.000 Reben/ha mit den Sorten Cabernet Sauvignon (60 %), Merlot (33 %), Cabernet Franc (5 %) und Petit Verdot (2 %) bepflanzt. Das Durchschnittsalter der Reben liegt bei 35 Jahren, die Pflanzdichte beträgt 9.000 Stöcke je Hektar.

 

Chateau-Pontet-Canet-Chateau

 

Hier gibt es keine Denkschule oder Initiationsrituale

In Pontet-Canet sind die Weinbaupraktiken das Ergebnis langjähriger Erfahrung. Sie sind auch das Ergebnis vieler Prüfungen, die Momente des Zweifels, aber auch großer Aufregung beinhalten. Um ein subtiles Wissen über die Lebensumgebung zu erlangen, sind kontinuierliche Beobachtung und Selbstbefragung erforderlich.

Im Norden hat das Anwesen zwei prestigeträchtige Nachbarn, Mouton und Lafite. Der Weinberg Pontet-Canet liegt in der Gemeinde Pauillac und es besteht aus rund hundert Parzellen und 800.000 Rebstöcken mit Blick auf die Mündung der Gironde.

Im Herzen des Pontet-Canet-Terroirs, bekannt als „Plateau“, ist ein sanfter breiter Felsvorsprung aus Garonne-Kiesboden, der auf einem Kalksteingrund ruht. Dieser karge, gut durchlässige Boden ist dafür bekannt, dass er sich besonders für den Charakter des großartigen Cabernet Sauvignon eignet, einer Rebsorte, die über 60 % im „Grand Vin“ von Pontet Canet ausmacht.

 

Chateau-Pontet-Canet-Cabernet_Sauvignon

Mehr als 80 Jahre alte Cabernet Sauvignon mit besonderer Erziehungsform

Einige Parzellen oben auf dem Felsvorsprung wurden Ende der 1940er Jahre bepflanzt. Diese alten Rebstöcke sind sehr tief verwurzelt und bringen Trauben von höchster Qualität hervor. Es gibt noch sehr viele dieser alten Rebstöcke und das Durchschnittsalter der Weinberge liegt bei 50 Jahren.

Der andere Teil des Weinbergs liegt in der Nähe des Flusses, nicht weit vom Dorf Pouyalet entfernt. Diese Zone ist viel kalkhaltiger; an einigen Stellen ist der Kalkstein an der Oberfläche zu sehen; in anderen scheint Ton durch.

Diese kühleren, nährstoffreicheren Böden eignen sich besser für Merlot und ergeben Weine mit einer strukturierteren und fleischigeren Textur. Um eine Verbindung zur Weinbauvergangenheit herzustellen, wurden vier Parzellen am Rande des Felsvorsprungs mit der Sorte Petit Verdot bepflanzt, die würzige Aromen verleiht. Die Sorte Petit Verdot verleiht dem biodynamischen Wein Grand Cru Classé des Château Pontet Canet die würzigen Aromen.

Sie werden heute nach biodynamischen Regeln bewirtschaftet. Alle Arbeiten an den Reben werden manuell ausgeführt, für die schwereren Tätigkeiten vor allem für die Bearbeitung der Böden werden mehrere Pferdespanne eingesetzt. Dafür werden 95 % der Arbeitszeit der gesamten Belegschaft aufgewendet. Nur 5 % entfallen auf die Weinbereitung und die Verwaltung.

 

Chateau-Pontet-Canet-Arbeit_mit_Pferden

 

Die neuere Geschichte des Château Pontet Canet

Während der letzten drei Jahrhunderte befand sich das Anwesen in den Händen von 3 Familien. Gegründet wurde es von Jean-François de Pontet zu Beginn der 18. Jahrhunderts. Seine Nachkommen kauften ein Grundstück mit der Flurbezeichnung Canet hinzu. Daraus entstand das Château Pontet Canet.

1865 ging das Anwesen an Hermann Cruse, einem dänischen Weinhändler über, dessen Erben es nach dem 2. Weltkrieg versäumten, wichtige Investitionen in Weinberge und Kelleranlagen zu tätigen und sich intensiv um die Qualität der Weine zu kümmern. Eine mehrere Jahre andauernde Phase mit abnehmender Weinqualität war die Folge.

Erst 1975 wurde Château Pontet Canet an Guy Tesseron, einem erfahrenen Winzer aus Bordeaux verkauft, der es seinen Sohn Alfred übertrug, der 20 Jahre lang mit ihm zusammengearbeitet hatte. Alfred Tesseron muss ein für Neuerungen offener Mensch gewesen sein, der mit Versuchen und Experimenten, aber auch mit Investitionen in die Weinberge und Kelleranlagen versuchte, den guten Ruf des Château mit guten Weinen wieder herzustellen, was ihm eindrucksvoll gelang. Das war kein Zufall und ist seitdem die Regel.

1994 trat seine Tochter Justine in die Firma ein und brachte neue Impulse mit. Weinbau sollte in Symbiose mit der Natur und nicht gegen sie möglich sein. Weniger bedeutungsvolle, kleinere Weingüter praktizierten bereits seit Jahrzehnten biologischen und biodynamischen Weinbau im Bordeaux. Warum nicht auch ein Grand Cru Classé Erzeuger? Versuche begannen, die Weinwelt erwartete ein Scheitern eher als ein Gelingen. Inzwischen sind die Zweifel am Gelingen der biodynamischen Arbeitsweise dem Staunen über die hohe Qualität der biodynamischen Weine des Château Pontet gewichen.

Mit dem Ziel, die Qualität des Merlot zu verbessern, wurden im Jahr 2004 die ersten 14 Hektar von Pontet-Canet auf biodynamischen Anbau umgestellt. Nach diesem erfolgreichen Versuch wurde beschlossen, im darauffolgenden Jahr den gesamten Weinberg umzustellen.
Daher wurde eine langfristige Verpflichtung eingegangen, die sich auf jede bei Pontet-Canet getroffene Entscheidung auswirkte.

Einige Jahre später, im Jahr 2010, erhielten die Weine des Schlosses die Zertifizierung für biologischen und biodynamischen Anbau.

Nun wurden Praktiken eingeführt, die das natürliche Gleichgewicht im Weinberg immer mehr respektierten. Dazu gehörte der Verzicht auf das Beschneiden des Blätterdachs der Weinreben zugunsten einer manuellen Verflechtung der langen Triebe – eine Praxis, die es den Reben ermöglicht, sich selbst zu regulieren. Dadurch war weder das Entlauben noch die Grünernte mehr nötig, und jede Rebe interpretierte auf ihre eigene Weise die Seele ihres Terroirs.

Im Rahmen der ständigen Suche nach natürlichen Lösungen zur Regulierung der Böden und durch konsequenten Respekt vor der Essenz des Terroirs wurde eine Kräutertee-Stube eingerichtet, in der alle biodynamischen Zubereitungen, Aufgüsse, Abkochungen, Pflanzenstäube, Schwefel und Mischungen auf Kupferbasis hergestellt werden. Auch Schafgarbe, Kamille, Löwenzahn, Weide und Rosmarin besitzen außergewöhnliche Eigenschaften, die die Abwehrkräfte der Reben in allen Phasen des Reben-Zyklus' und bei jedem Wetter stärken. Durch die In-situ-Zubereitung dieser Pflanzen erreichen wir eine höhere therapeutische Wirksamkeit und gewinnen Zeit – wichtige Faktoren, wenn man bedenkt, dass in der Biodynamik eine sehr schnelle Reaktion unerlässlich ist. Darüber hinaus bieten diese Pflanzen eine weitere Möglichkeit, die Artenvielfalt und eine Kreislaufwirtschaft zu fördern.

Im Laufe der Jahre hat das Wissen über die Terroirs des Weinguts an Präzision, Intimität und Substanz gewonnen. Dieses tiefere Verständnis der verschiedenen Terroirs hat wiederum zu einer präziseren Überwachung der Reifeprozesse innerhalb jeder Parzelle und Mikroparzelle geführt.
 

Auch in den Kellern wird die Rückbesinnung auf natürliche und einfache Arbeitsweisen
praktiziert.

Die immer handwerklichere Weinbereitung findet in drei verschiedenen Bottich-Räumen des Schlosses statt: im historischen hölzernen Bottich-Raum „Skawinski“ aus dem 19. Jahrhundert; der 2005 eingeweihte Betonbottich-Raum „Nicole“ und der jüngste, 2017 erbaute „Amphora“, der einzigartig und stromlos konzipiert ist. Basierend auf dem römischen Vorbild des 11. Jahrhunderts und im Goldenen Schnitt gebaut, sind die Bottiche mit der Erde verbunden, um elektromagnetische Einflüsse zu reduzieren. Der Beton wurde aus dem feinen Kieselsand aus den eigenen Weinbergen hergestellt.

 

Chateau-Pontet-Canet-Amphoren-Keller

 

Seit 2017 werden die Trauben einzeln direkt über den Bottichen sortiert und entrappt, sie fallen dann durch ihre Schwerkraft langsam in die darunter befindlichen Gärbehälter. Dieser „geräuschlose“ Sortiertisch wurde vom technischen Team des Weinguts entworfen und ist einzigartig im Médoc.

Der Alterungsprozess unterliegt einer einzigen Philosophie, sicherzustellen, dass die ausgeprägten individuellen Eigenschaften der Rebsorten und des Terroirs unverändert bleiben.

Da die verwendeten Traubensorten nicht gleichzeitig reifen, erfolgt die Traubenernte, die Weinbereitung und die Reifung der biodynamischen Weine getrennt nach Rebsorten und Parzellen. Erst danach erfolgt die Zusammenstellung der Cuvée. Bei diesem Vorgang wird jede Probe aus den verschiedenen Einzelparzellen im Verkostungsglas einer gründlichen Beurteilung unterzogen. Das Bestreben, die ursprüngliche Reinheit der Trauben im Wein hervorzuheben, ist unermüdlich.

 

Die Reifung des Château Pontet Canet 5ème Cru Grand Cru Classé

Etwa die Hälfte der Produktion reift in neuen Fässern, 10 bis 15 % in Fässern mit zweir Belegung und seit 2012 30 bis 40 % in Dolias (Betonamphoren) und Keramikamphoren. Dieser neue Ansatz in der Art und Weise, wie die Weine reifen, zeigt, dass auf dem Château Pontet Canet biodynamische Weine erzeugt werden, die frei von fragwürdigen Kunstgriffen sind. Die Reifezeit in kleinen 225 l fassenden Eichenholzfässern und in Amphoren variiert je nach Art der Weine zwischen 16 und 18 Monaten.


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Château Pontet Canet, Pauillac, Grand Cru Classé, biodynamisch. ab € 114,60

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