Biowein Apulien

Apulien ist der Riese unter den italienischen Weinbauregionen,
 

wenn man die erzeugte Weinmenge berücksichtigt, die größer ist, als die Deutschlands.

Apulien galt lange als Lieferant billiger, dunkelfarbiger Massenweine die nicht nur in anderen Regionen Italiens, sondern in ganz Europa als sogenannte Deckweine dazu dienten, farbschwachen Weine ein besseres Aussehen zu verleihen, das eine bessere Qualität suggerieren sollte.

Heute produziert Apulien immer noch mehr Trauben als der Markt aufnehmen kann. Ein Teil der überschüssigen Trauben werden zu Industriealkohol destilliert. Ein anderer Teil wird zu Traubenmostkonzentrat verarbeitet, das als Ersatz für Rüben-oder Rohrzucker zum Süßen übermäßig säurehaltiger Weine verwendet wird, oder auch zuckerarmen Most vor der Vergärung zufügt, um den Alkoholgehalt des daraus entstehenden Weines zu steigern. Selbstverständlich werden die Bioweine von Antica Enotria oder anderer Bioweine in unserem Sortiment in keiner Weise manipuliert - deshalb lautet unser Firmenname Biowein [pur].

Apulien war über Jahrtausende hinweg von fremden Herren besetzt und beherrscht, Byzantiner, Sarazenen, Langobarden, Goten, Normannen, Staufern, Venezianern, Aragonesen und Bourbonen, die alle die Fruchtbarkeit und die leichte Bearbeitung der sanft hügeligen Böden schätzten, so wie den Wein und das Olivenöl. Alle hinterließen ihre Spuren und Einflüsse, die noch heute das Leben in Apulien prägen.

Um die Erzeugung etwas höherwertigerer Weine kümmerte man sich vereinzelt erst um 1970. Reben wucherten nicht mehr in Bodennähe, wo die Trauben in gebückter Haltung per Hand geerntet werden mussten. Zunächst hielt die Gobelet-Erziehung der Reben Einzug, bei der sie wie kleine Bäumchen einzeln im Weinberg wachsen, und bei der die Trauben ebenfalls nur manuell geerntet werden können. Auch die Erziehung in Hochspalieren wurde praktiziert, bei der die Trauben über Kopfhöhe gedeihen und in gestreckter Haltung geerntet werden. Da alle diese Methoden eine Weinlese per Hand erforderten, wozu nicht immer genügend Erntehelfer zur Verfügung standen, wurden Reben zunehmend in der sogenannten Drahterziehung gehalten, bei der die Reben in langen Reihen an gespannten Drähten befestigt werden und bei der maschinellen Ernte nicht beschädigt werden können. Heute gehen manche Weingüter wieder zur Hochspaliererziehung über, bei der die Trauben nicht der immer intensiveren Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind.

Wichtige einheimische Rebsorten in Apulien

• Aglianico: wird auch als Barolo des Südens genannt, weil die Aglianico-Traube Weine von höchster Qualität liefert, die fruchtig, lebendig, alterungsbeständig und gut strukturiert sind.
• Negroamaro: ergibt ausgesprochen elegante Rotweine von dunkel-rubinroter Farbe mit fast schwarzem Schimmer. Sein Bukett ist frisch mit Spuren von Äpfeln und Birnen, auch getrockneten Pflaumen. Im Geschmack vollmundig, fruchtig und geschmeidig.
• Nero di Troia: farbintensiv, tanninbetont und alkoholstark, mit Aromen von Sauerkirschen und Kräutern. Gut alterungsfähig.
• Primitivo: tief rubinrote Farbe mit erdbeerroten Nuancen solange er jung ist. Am Gaumen enthüllt er Noten von Pflaumen, Brombeermarmelade und Himbeeren mit Spuren von Veilchen, Heu, Tabak und orientalischen Gewürzen.
• Falanghina: helle strohhelle Farbe, mit zarter Vanille-Note die nicht auf den Ausbau im Barrique zurückzuführen ist. Im Geschmack kommen Noten von frischen Früchten hinzu.
• Fiano: wenig ertragreich, ausgesprochen lagerfähig, strohgelb, frisch und trocken mit einem Duft von gerösteten Haselnüssen, elegant und fein.