Biodynamische Weine

Die Erzeugung biodynamischer Weine basiert auf den landwirtschaftlichen und anthroposophischen Ideen Rudolf Steiners, die in den Regeln des Demeter-Bundes zusammengefasst sind. Bestandteil dieser Arbeitsweise ist der Verzicht auf chemische Pestizide, die Herstellung und Verwendung der biodynamischen Präparate zur Stärkung des Bodens und der Pflanzen, sowie zur Abwehr von Schädlingen.

Eine Besonderheit ist, dass sämtliche Arbeitsschritte sowohl im Weinberg als auch im Keller bei bestimmten Konstellationen der Gestirne durchgeführt werden. Umgangssprachlich werden diese biodynamischen Weine auch Demeter-Weine oder Demeter-Bio-Weine genannt.

Biodyvin ist der französische Verband speziell für die Erzeugung biodynamischer Weine in Frankreich.

Sowohl der Demeter-Bund, als auch Biodyvin setzen klare, fast  identische Vorgaben. Sie bieten den Landwirten Schulungen und Beratungen an und kontrollieren die praktische Umsetzung in den
Mitgliedsbetrieben.

Um biodynamischen Wein zu erzeugen, ist keine Mitgliedschaft in diesen Verbänden erforderlich. Alle Weingüter müssen sich jedoch nach der EU-Öko-Verordnung zertifizieren lassen. Details dazu finden Sie in unserem Biowein-Lexikon.

Manche Winzer wenden nur einzelne biodynamische Arbeitsschritte und Methoden an, die Ihnen hilfreich erscheinen, bezeichnen jedoch diese Weine nicht als biodynamische Weine, sondern als Bio-Weine.

Ein wichtiger Bestandteil des biodynamischen Weinbaues ist die Verwendung der biodynamischen Präparate, die auf der Basis von Kuh-Dung hergestellt werden. Dieser Kuh-Dung kömmt von Kühen mit Hörnern die nur Gras und Heu fressen, aber kein sogenanntes Kraftfutter aus Soja, Mais oder andere Getreidesorten, und sie werden auch nicht mit Antibiotika behandelt. Dieser Kuh-Dung wird im Sommer oder Herbst in Kuh-Hörner gefüllt, über den Winter in der Erde vergraben, bei Bedarf im nächsten Frühjahr oder Sommer ausgegraben, mit fein gemahlenem Bergkristall oder diversen Kräutern vermischt, in Hozfässern mit Wasser mit gleichmäßigem Rühren dynamisiert und in homöopathisch kleinen Mengen in den Weinbergen ausgebracht. Diese Präparate sind von 500 bis 507 nummeriert. Mehr dazu können Sie in unserem Biowein-Lexikon lesen.

Zubereitung der biodynamischen Präparate

Biodynamische Weine - vegan, oder nicht vegan?

Das ist Ansichtssache, ich persönlich würde sie als vegan bezeichnen, weil keine tierischen Produkte, also kein tierisches Eiweiß, gewonnen aus Sehnen, Knochen, Knochenhaut (Schlachtabfälle) bei der Weinbereitung für die Klärung und Filterung verwendet werden.

Man könnte auch die Meinung vertreten, biodynamisch erzeugte Weine seien nicht vegan, weil zur Erzeugung der biodynamischen Präparate für die Behandlung der Weinreben und des Weinbergbodens Kuhdung verwendet wird, der auch zur Herstellung von Kompost dient, mit dem Reben gedüngt werden können.

Zu bedenken wäre dabei auch, dass alle Pflanzen die organischen Abbauprodukte von anderen Pflanzen für ihr Gedeihen benötigen. Dazu gehören die Ausscheidungen von Wildtieren, Wildschweinen die sich besonders in Bioweinbergen zum Zeitpunkt der Traubenreife wohlfühlen, auch Rehe, Hasen, Igel, Vögel, Insekten, Käfer, Würmer, sowie deren tote Körper, die sich eines Tages in Humus und Erde verwandeln.

Wenn man diese Kriterien anwenden würde, gäbe es nicht nur keinen veganen Wein, sondern kein einziges natürliches veganes Lebensmittel. Um die Kriterien auf die Spitze zu treiben, könnte man einem Wein die vegane Qualität absprechen, wenn Weinbergarbeiter Lederschuhe, oder Pullover aus Wolle tragen?